Nur mit Baustellen ist ein Erhalt der Infrastruktur möglich!
Der LBV lädt alle Kommunen, Kreise und Dritte ein, sich an einer landesweiten Baustellenkoordinierung kostenfrei zu beteiligen.
Alle sollen bereits im Vorfeld ihrer Projekte, Informationen den Beteiligten zur Verfügung stellen und in späteren Phasen die Entwicklung fortschreiben. Damit wird die Basis für eine Digitalisierung der Informationen und Verwaltungsprozesse gelegt. Eine Baustellenkoordinierung erfolgt damit auf der Basis vollständiger, offener und ehrlicher Information und nicht nach dem Windhundprinzip.
Baustellenmanagement und Koordinierung
Was beinhaltet eine Baustellenkoordinierung?
Schleswig-Holstein hat eine leistungsfähige und gut ausgebaute Straßeninfrastruktur, deren hoher Standard erhalten werden muss. Daher sind Baustellen zur Instandhaltung und zur Verbesserung des Straßennetzes zwingend erforderlich. Eingriffe in den verkehrlichen Raum können nicht vermieden werden. Um die Auswirkungen der verkehrlichen Eingriffe für die Verkehrsteilnehmer und die Belastungen für Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten, wurde in Schleswig-Holstein ein Baustellenkoordinations- und -informationssystem (BIS2) beschafft.
Ziel der Baustellenkoordinierung ist:
- gegenseitige Verkehrsträger übergreifende transparente Information
- räumliche und zeitliche Abstimmung aller Bauprojekte
- Verhinderung bzw. Minimierung gegenseitiger verkehrlicher Beeinflussung, auch auf Umleitungsstrecken
- Berücksichtigung planbare betriebliche Maßnahmen
- Rechtzeitige Ankündigung von Baustellen
- Verlässliche Informationen für Straßennutzer, ÖPNV-Betreiber, Polizei und Rettungsdienste, Logistik-Branche und Großraum- und Schwertransporte
BIS2 eine Clevere Software
Wie läuft eine Baustellenkoordinierung ab?
Alle Straßenbaulastträger, Wasserstraßen- und Schienenbaulastträger, Leitungsunternehmen tauschen Ihre Informationen mit Polizei, Rettungskräfte und Verkehrsbehörden aus. Sie legen dabei Ihre aktuellen Projekte und Planungen offen. Alle Informationen werden in eine clevere Koordinierungssoftware BIS2 eingegeben die durch eine „Konfliktprüfung“ auf verkehrliche Beeinträchtigungen hinweist. In den meisten Fällen wird im Dialog durch eine zeitlich und räumliche Verschiebung der Konflikt gelöst. Bei einer Priorisierung stehen verkehrliche und volkswirtschaftliche Aspekte im Vordergrund.
Optimierte Zusammenarbeit aller Beteiligten
Wie erfolgt der Informationsaustausch?
Der LBV.SH hat für die administrativen Belange eine Stabstelle eingerichtet.
Alle Beteiligte übermitteln Ihre Informationen gleichartig entsprechend dem Planungsstand und schreiben diese in einem regelmäßigen zeitlichen Intervall fort. Dabei kann jeder Beteiligte die Entwicklung der aktuellen und künftigen Projekte, der anderen erkennen und berücksichtigen. Durch einen Zugang zu BIS2 stehen die Informationen jedem unmittelbar und aktuell zur Verfügung. Damit die Softwarelösungen aller Beteiligten weiter genutzt werden können, sind Schnittstellen zu BIS2 über den MDM (Mobiler Daten Marktplatz) vorgesehen. Das Ergebnis ist auch öffentlich einsehbar.
Der erste Schritt ist erfolgt
Wie funktioniert BIS2 in SH?
Die erprobte Fachanwendung BIS2 wird bei Dataport nach den Belangen des Datenschutzes und Verfahrenssicherheit gehostet. Der LBV.SH pflegt zentrale SH-spezifische Informationen wie zum Beispiel, dass Kartennetz, seine Bauwerke, Verkehrsmengen und kartographische Hintergrundkarten
Hintergrundkarten sind mit Bauprojekten integriert. Bauvorhaben des LBV.SH an Fahrbahn, Bauwerken und Radwegen sind in BIS2 bereits integriert. Von der Planung bis zur Realisierung und der verkehrsrechtlichen Anordnung werden alle Informationen durchgängig erfasst. Das bedeutet eine durchgängige Wertschöpfungskette (Value Chain). Allen Beteiligten kommen diese Vorteile zu Gute und sie können ihre eigenen Projekte dezentral koordinieren. An zentraler Stelle können die Fragen der unterschiedlichen Verkehrsträger zu verkehrsverlagerungs-Effekte zum Beispiel Verkehrsträger Straße/Schiene, bereits kompetent durch die neu eingerichtete Stabstelle Baustellenkoordinierung beantwortet werden.
Perspektive und weitere Entwicklung
Welches sind die nächsten Schritte?
In einem nächsten Schritt wird auch der Zugang für Externe realisiert, wie zum Beispiel Leitungsträger, Firmen, Verkehrssicherer und Baufirmen. Gemeinsam mit den Beteiligten wird die Software den unterschiedlichen Arbeitsanweisungen angepasst um Abläufe und Prozesse weiter zu normieren oder durch Schnittstellen bestehende Fachanwendungen zu integrieren. Damit geht einher eine Digitalisierung der entsprechenden Arbeitsplätze und Verwaltungsdienstleistungen. Konsensual wird die Möglichkeit eine Priorisierung auf der Basis von verkehrlichen und volkswirtschaftlichen Aspekten entwickelt. Dazu wird die mögliche und notwendige Informationstiefe für die Beteiligten für die Öffentlichkeit konfiguriert.