Bienen-Highways
Mehr Artenvielfalt an Bundes- und Staatsstraßen und die ökologische Aufwertung von Straßenbegleitflächen durch neues Mähkonzept
Das übergeordnete ökologische Ziel bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns ist die Förderung des Biotopverbundes und der Biodiversität durch artenreiche, kräuterreiche und extensiv bewirtschaftete Grün- und Offenlandflächen.
Schematische Darstellung von Intensiv- und Extensivbereichen, sowie Normal- und Auswahlflächen.
Im straßennahen Intensivbereich steht die Verkehrssicherheit und die Funktionsfähigkeit der Verkehrsanlage im Vordergrund. Auf den weiter von der Straße entfernt liegenden Wiesenflächen, also im Extensivbereich, treten die landschaftsökologischen Ziele in den Vordergrund.
In unserem neuen
Konzept zur ökologischen Aufwertung von Straßenbegleitflächen
wählen wir Flächen mit besonders guten Voraussetzungen aus.
Die Pflege der Normalflächen erfolgt weiterhin im Regelfall durch den Straßenbetriebsdienst. Die Vorgaben zur Pflege werden, soweit es im Rahmen der vorhandenen Personal- und Geräteausstattung möglich ist, an den ökologischen Zielen ausgerichtet. So ist es möglich, die Bedeutung der Normalflächen als Extensivgrünland zu stärken. Die Normalflächen werden einmal im Jahr mittels Mulchmahd gemäht.
Größere zusammenhängende Bereiche werden abschnittsweise alle zwei Jahre gepflegt. Je nach Flächenzuschnitt erfolgt die Pflege dabei parallel oder senkrecht zur Fahrbahn.
Für die Auswahlflächen wurden spezifische Pflegekonzepte aufgestellt. Im Fokus stehen neben artenreichen Standorten und Vorkommen gefährdeter oder geschützter Tiere und Pflanzen auch offene Fels-, Kies- und Sandflächen, die zum Beispiel für Wildbienen besonders wichtig sind.
Die Pflegekonzepte sind auf den jeweiligen Standort sowie den Bewuchs abgestimmt, und legen fest, wann und in welcher Häufigkeit die Wiesen künftig gemäht werden.
Die Lage der Auswahlflächen und die Pflegekonzepte sind digital erfasst und in einem zentralen Geoinformationssystem (GIS) aufbereitet. Auf den meisten Auswahlflächen soll künftig ein schneidendes Mähgerät (z. B. Balkenmäher) eingesetzt werden.
Für die anspruchsvollen Mäharbeiten werden jedes Jahr geeignete Auftragnehmer wie Landschaftspflegeverbände, Landwirte u.a. beauftragt.
