INNOVATIVE BAUWERKSERHALTUNG IM LAND BRANDENBURG
Die Erhaltung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Brückenbauwerke ist eines der prioritären Tätigkeitsfelder der brandenburgischen Straßenbauverwaltung.
Die steigenden Verkehrsbelastungen sowie die aktuelle Altersstruktur des vorhandenen Brückenbestandes sind dabei eine erhebliche Herausforderung. Der Bestand ist geprägt von jüngeren Bauwerken, die in den Nachwendejahren errichtet wurden und vielen Brücken aus den 1950er und 1960er Jahren.
Bei den älteren Bauwerken ist die geplante Nutzungsdauer vielfach erreicht und es stehen Erneuerungen an. Bei den jüngeren Brücken sind dagegen die ersten größeren Instandsetzungen erforderlich.
Um die anfallenden Erhaltungsaufgaben bestmöglich erfüllen zu können, hat der Landesbetrieb Straßenwesen ein Erhaltungsmanagement etabliert. Ziel ist die maximale Ausnutzung der Nutzungsdauer sowie ein optimierter Einsatz von Finanzen und Personal.
Die wesentlichen Grundlagen bilden umfassende Bestandsdaten sowie fundierte Angaben zum Zustand der Bauwerke. Auf Basis dieser Daten können der Erhaltungsbedarf detailliert ermittelt und technisch und wirtschaftlich sinnvolle Erhaltungsmaßnahmen erarbeitet werden. Dazu werden digitale Programme genutzt, die Entwicklung von der reaktiven Erhaltung zu einem prädikativen Lebenszyklusmanagement unterstützen.
Zur Verbesserung der Quantität und Qualität der Bauwerksdaten werden verschiedene digitale Verfahren im Landesbetrieb untersucht. Als eine Methode zur digitalen „Nach“-Erfassung von Daten wurde im Rahmen des Projektes „Scan2BIM“ die Verwendung des Laserscans erprobt. Hiermit können Daten zu Bauwerksabmessungen in kurzer Zeit mit geringem Aufwand generiert werden.
Im Hinblick auf die Erfassung und Bewertung von Zustandsdaten bieten Monitoringsysteme neben den konventionellen Verfahren eine sinnvolle Ergänzung und liefern einen wesentlichen Zugewinn an Informationen. Durch die Verarbeitung von Monitoringdaten kann zum einen die Genauigkeit der erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen gesteigert werden. Zum anderen können Monitoringsysteme ein wichtiger Baustein zur Absicherung der Restnutzungsdauer sein.