Völklingen
Vorgabe des Bundes: Bau einer Umweltmeisterei
Der geplante Neubau der SM Völklingen ähnelt der der SM Merzig, jedoch hat der Bund die Vorgabe gemacht, dass der Umweltaspekt noch mehr im Vordergrund stehen soll.
Bei dem Bau der Meisterei in Völklingen stehen daher die Nutzung regenerativer Energien und die CO2-Neutralität im Fokus, d.h. Elektrozukunft für Fahrzeuge, Dachflächen zur Regenwassernutzung, Photovoltaik und die Möglichkeiten der Wärmegewinnung im Vordergrund. Auch ist in Gersweiler bereits eine Wasserstofftankstelle in Betrieb, sodass auch eine zukünftige Beschaffung von Wasserstofffahrzeugen Sinn machen würde.
- Das Verwaltungsgebäude erhält ein Gründach.
- PV-Anlage auf Hallendächern
- Regenwassernutzung für Sole und Fahrzeugwäsche
- Einplanung der zukünftige E-Mobilität durch entsprechendes Stromnetz und Trafos
Im Zug der ES- Bau wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Varianten unterschieden sich in der Wärmeerzeugung. Als Vorzugsvariante in der ES-Bau hat man sich zusammen mit dem BMDV für die Variante B1(Kompaktlösung mit Fernwärmeversorgung) entschieden. Bei dieser Variante hat man die geringste CO 2 Emission und die geringsten Wartungskosten.
Entwurfsidee
Der Landesbetrieb für Straßenbau plant den Bau
einer neuen Straßenmeisterei in Völklingen.
Ziel ist es eine Kompaktmeisterei, ähnlich der im Jahr 2018/2019 erbauten Meisterei in Merzig, zu bauen. Die kompakte Bauform überzeugt durch ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Unterbringung, Wartung von Geräten und Fahrzeugen, der Verkürzung der Rüstzeiten und Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der Herstellung der Einsatzbereitschaft. Die Fahrzeuge können witterungsunabhängig in einer beleuchteten Halle hergerichtet werden. Zudem überzeugen kurze Wege und praktische Optionen für die Lagerhaltung von Betriebsmittel und Materialien. Alle Arbeitsbereiche, die Verwaltung, Umkleide- und Sozialräume, Werkstatt und Lager, Fahrzeug und Gerätehalle sind unter einem Dach vereint. Lediglich die Salzhalle ist im Vergleich zu Merzig von der Fahrzeughalle abgerückt. Die Betriebsabläufe sind optimiert und die Funktionsbereiche zusammengelegt.
Der Gebäudekomplexe
besteht im Wesentlichen aus
3 Funktionsbereichen:
- Fahrzeughalle
- Verwaltungsgebäude
- Salzhalle
Fahrzeughalle
Die Fahrzeughalle ist so konzipiert, dass alle Einheiten über Verbindungstüren zugänglich sind, ohne die Halle zu verlassen. Zu- und Ausfahrten erfolgen über zwei durchgehende Fahrgassen, die Fahrzeugstellflächen liegen hierbei zwischen den Fahrgassen. Großfahrzeuge sind schräg aufgestellt, um Ein- und Ausfahrten zu erleichtern und rückwärtiges Rangieren zu vermeiden, was die Arbeitssicherheit erhöht. Sowohl die Werkstatt als auch die Waschhalle sind durchfahrbar konzipiert. Eine zusätzliche Umfahrt an der östlichen Hallenseite gewährleistet ein rangierloses fahren. Kleinere Fahrzeuge haben Stellflächen parallel zu den Durchfahrten. Lichtbänder im Dach und lichtdurchlässige Tore sorgen für viel natürliches Licht. An den Längsseiten der Halle sind Überdachungen für das Unterstellen von weiteren Anbauteile und Anhänger vorgesehen.
Verwaltungsgebäude:
Das zweigeschossige Verwaltungsgebäude ist an der südlichen Längsseite vorgelagert. Im Erdgeschoss befinden sich Umkleide- und Duschräume, der Aufenthaltsraum sowie das Büro des Kolonnenführers mit Sichtverbindung zur Ein- und Ausfahrt. Auch Technikräume, Archiv, Serverraum und Hausanschlussraum befinden sich im Erdgeschoss. Es gibt einen direkten Zugang zur Fahrzeughalle. Die Verbindung zum Obergeschoss erfolgt über ein Treppenhaus. Durch den Einbau einer Aufzugsanlage sind beide Geschosse „barrierefrei“ verbunden. Im Obergeschoss sind die Büroräume der Verwaltung, ein Besprechungsraum, ein Aktenraum, sanitäre Anlagen und eine Teeküche untergebracht.
Salzhalle
Die Salzhalle incl. einer Soleerzeugeranlage befindet sich auf der Nord-Westseite des Gebäudes. Sie ist geeignet zur Lagerung von ca. 1000 Tonnen Salz. Der Lagerbereich wird durch eine vorgelagerte Überdachung vor Regen und Schnee geschützt und besitzt keine Tore. Dies ermöglicht ein witterungsgeschütztes Laden von Salz und Sole. Ein paralleles Laden von zwei LKW’s ist möglich.
Erschließung / Außenanlagen
Das Grundstück wird mit einer Zaunanlage eingefriedet und der Zugang durch eine Toranlage gesichert. Die Mitarbeiterparkplätze liegen südlich, direkt vor dem Verwaltungsgebäude, und es ist geplant, diese Stellplätze später mit einem Solarcarport zu überdachen. Der gesamte Gebäudekomplex ist komplett umfahrbar. An der östlichen Grundstücksgrenze befinden sich die Abfallcontainerstellplätze und ein Kehrrichtplatz. Der Waschplatz ist in der Nähe des Kehrrichtplatzes geplant, da das Schmutzwasser beider Anlagen über denselben Abscheider aufbereitet wird. Bei der Straßenmeisterei Merzig hat sich gezeigt, dass ein Waschplatz direkt an der Waschhalle unerwünschte Effekte verursacht, da die Fassade durch die Waschvorgänge verschmutzt wird.
Energetisches Konzept
Die Ausführung der Kompaktmeisterei entsprechen den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Fahrzeughalle erhält daher eine Fassade und ein Dach aus Sandwichelementen. Das Verwaltungsgebäude wird in Massivbauweise errichtet wobei die Außenwände eine Stahlbetonsandwichkonstruktion erhalten. Die oberste Geschossdecke erhält ein Gründach, was im Sommer kühlend auf das Gebäude wirkt. Zum Sonnenschutz werden außenliegende Jalousien angebracht.
Fahrzeughalle
- Die Fahrzeughalle erhält eine Sandwichfassade und Sandwichdach. Sie muss frostfrei gehalten werden.
Verwaltungsgebäude
- Das Verwaltungsgebäude wird in Massivbauweise errichtet. Die Außenwände erhalten eine Stahlbetonsandwichkonstruktion mit Stahlbetondecken. Die oberste Geschossdecke erhält ein Gründach, was im Sommer kühlend auf das Gebäude wirkt. Zum Sonnenschutz werden vor den Fenstern außenliegende elektrischen Jalousien angebracht.
- Die thermisch getrennten Aluminiumprofile der Fenster und Türen erhalten eine Wärmeschutz-Isoliervergasung. Der Glasaufbau entspricht den Erfordernissen ESG-VSG Verglasung entsprechend den Richtlinien und Vorschriften.
Wärmeversorgungsanlagen
Die Beheizung des Büro- und Dusch-/Umkleidetraktes erfolgt über Plattenheizkörper. Die Fahrzeughalle erhält Deckenstrahlplatten welche die Halle frostfrei (+5°C) halten. Das Lager, die Werkstatt und die Waschhalle werden ebenfalls über PWW-Deckenstrahlplatten (die Platten in der Waschhalle sind besonders gegen Korrosion geschützt) beheizt, die über Raumtemperaturregler Raumweise gesteuert werden können. Die Zentrallüftungsanlage des Verwaltungsbereiches im Technikraum des EG wird ebenfalls über das Heizsystem mit Wärme versorgt. Die Wärmetauscherzuleitung wird mit einem Wasser-/Glykolgemisch betrieben, da das Lüftungsgerät auf dem Flachdach im nicht frostfreien Bereich aufgestellt wird
Lufttechnische Anlagen
- Die Dusch-, Wasch- und Umkleidräume sowie die innenliegenden Räume des Bürotraktes werden über eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage gelüftet. Das Zentralgerät ist auf dem Flachdach der Verwaltung aufgestellt und ist mit einer, dem Gebäudeenergiegestz (GEG) entsprechenden Wärmerückgewinnung ausgestattet.
- Die Fahrzeughalle wird über eine Abluftanlage mit Nachströmung über die Fassade ensprechend den Anforderungen der Garagenverordnung des Saarlandes gelüftet .Die Hallenlüftung wird mit einer kombinierten CO- / NOX-Messanlage ausgestattet, welche die Hallenluftqualität permanent überwacht und die Abluftanlage steuert, z.B. CO-Wert bei: 30 ppm Stufe I, bei 60 ppm Stufe Il und bei Überschreiten von 60 ppm als Viertelstundenmittelwert eine Warnung herausgibt.
- Für die Abfuhr der Wärmelasten des Serverraumes ist eine mechanische Split-Geräte-Kühlung kalkuliert.
- Die Büros werden über eine moderne VRF-Anlage mit Deckenkühlkassetten klimatisiert.