RICHTUNGSWEISENDE BAUMASSNAHMEN
Unsere richtungsweisenden
Planungs- und Bauprojekte
sichern die Zukunftsfähigkeit
von Sachsen-Anhalts
Straßen und Brücken.
An dieser Stelle berichten wir über herausragende aktuelle Projekte aus Planung und Bau. Dabei soll das Leuchtturmprojekt aus dem Bereich Umweltschutz und Landschaftspflege nicht fehlen: die Nachpflanzungsstrategie, die sich aus Baumfällungen zur Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht im Rahmen der betrieblichen Unterhaltung ergibt.
Warum wir bei Baumaßnahmen vollsperren müssen und wie Umleitungen entstehen, zeigt der Erklärfilm „Auf sicheren Umwegen durch Sachsen-Anhalt“ anschaulich.
PLANUNG:
BIM-Projekt B 189 Biesebrücke Osterburg
Biesebrücke bei Osterburg:
im Jahr 1989 erbaute 3-feldrige, auf Rammpfählen gegründete BTB-Brücke (Stützweiten von 7,50 m – 12,00 m – 7,50 m), überquert die Biese, ein Gewässer 1. Ordnung.
Das Bauwerk zeigt Defizite hinsichtlich der Dauerhaftigkeit, Standsicherheit sowie Verkehrssicherheit.
Innerhalb der BIM-Pilotphase sollte vorerst anhand des Projektes eine Vorplanung in Anlehnung an die Leistungsphase 2 der HOAl erarbeitet werden. Dabei wurde die Möglichkeit einer klassischen Kappenerneuerung unter Erhalt des Bestandes, eine vollständige Überbauerneuerung mit Aufrechterhaltung der Pfeiler sowie 2 Möglichkeiten eines Ersatzneubaus inklusive erforderlicher Straßenanpassung untersucht.
Bestandsmodell:
Für die klassische Instandsetzungsplanung und die Planung einer möglichen Überbauerneuerung wurde auf Basis der vorliegenden Unterlagen ein Bestandsmodell modelliert.
Planungsmodell:
Die Ausarbeitung der unterschiedlichen Varianten erfolgte unter Berücksichtigung der BIM-Methode.
Es wurden eine Auftraggeber-Informationsanforderung (AIA) und ein BIM-Abwicklungsplan (BAP) aufgestellt.
Dabei wurde eine durch den Auftraggeber in Zusammenarbeit mit dem BIM-Manager vorgegebene Objekt- und Attributliste umgesetzt, welche das einfache Filtern einzelner Bauteile ermöglicht.
Die Kommunikation hat über BCF-Meldungen am Modell auf einer CDE unter Nutzung des angedachten Besprechungswesens stattgefunden.
Für alle vier Vorplanungsvarianten wurden die Koordinationsmodelle aus mehreren Fach- und Teilmodellen erstellt.
Vom Modell zum Plan
Derzeit liegen für alle Varianten ein Modell sowie die dazugehörigen abgeleiteten 2D-Planunterlagen und Kosten vor. Im Vergleich der abgeleiteten Planunterlagen zu einer „klassischen" Bauwerksskizze ist schnell festzustellen, dass aus einem Modell erzeugte Schnitte nur den genauen Schnittbereich zeigen. Schneidet man z. B. direkt durch die Straßenachse, kann es passieren, dass die Gründung im Schnitt nicht generiert wird. Es ist immer ein gewisser Nachbearbeitungsaufwand (speziell bei Beschriftung und Vermaßung) erforderlich, um die Anforderungen an Planunterlagen aus den einschlägigen Vorschriften mit einem BIM-Modell umzusetzen.
Folge des Neubaus der Bundesautobahn A14:
Nach Verkehrsfreigabe der A14 im Bereich Osterburg wird die derzeitige B 189 in die zukünftige L 38 abgestuft.

Bestandsmodell

Planungsmodell

Vom Modell zum Plan

Vom Modell zum Plan

Vom Modell zum Plan
BIM-Projekt B 71 Ortsumgehung Estedt
Die Ortsumgehung Estedt im Zuge der Bundesstraße (B) 71 ist ein Neubauprojekt im Nordwesten Sachen-Anhalts, das mit der BIM-Methode entwickelt wird . Das Projekt befindet sich in der Vorplanung und ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf eingeordnet. Mit der Verlegung der B 71 erfolgt eine signifikante Entlastung der Ortslage von Estedt vom Durchgangsverkehr.

Projektstand
Mit der Zustimmung zur Linienführung am 06.06.2023 durch das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID) wurde die Vorplanung beendet. Aktuell befindet sich das Projekt in der Entwurfsplanung. Hier wird die Planung weiter detailliert; unter anderem die Art und Form der Knotenpunkte ausgestaltet.
Verlauf
In der Variantenfindung wurden im Rahmen der Vorplanung zwei Planungsvarianten für den Straßenverlauf der Ortsumgehung ermittelt: eine Varianten mit einer östlichen und eine mit einer westlichen Trassenführung. Vorzugsvariante ist die westliche Trassenführung.
Besonderheiten
- Ausbaulänge:
– Variante West: 2,25 Kilometer (Vorzugsvariante)
– Variante Ost: 2,78 Kilometer - Ingenieurbauwerke:
– Variante West: Anbindung des von Norden kommenden Radweges, welcher weiter in die Ortslage führt, sowie ein Bauwerk, das als ökologische Querungshilfe zur Aufrechterhaltung von vorhandenen Wanderbeziehungen diverser Tierarten dient
– Variante Ost: mehrere Durchlassbauwerke für den Molkereigraben und den Estedter Graben sowie Überführungsbauwerke für Wirtschaftswege - BIM im VgV-Verfahren / europaweite Ausschreibung zur Bindung des Objektplaners Verkehrsanlage und Umwelt
- Weitere bereits involvierte Gewerke: Baugrund und Vermessung
- Der Untersuchungsraum berührt bzw. durchschneidet folgende ausgewiesene Gebiete:
– Vorbehaltsgebiet für die Wassergewinnung „Zichtau“
– Vorbehaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems „Zichtauer Berge - Klötzer Forst"
– Landschaftsschutzgebiet „Zichtauer Berge - Klötzer Forst“ westlich der B 71 - Das Fauna-Flora-Habitat „Secantsgraben, Milde und Biese“ ist das zum Untersuchungsraum nächstgelegene NATURA 2000-Gebiet (Entfernung 3,8 Kilometer).

BAUVORBEREITUNG
B 188
Ortsumgehung Miesterhorst
Die geplante Ortsumgehung Miesterhorst im Zuge der Bundesstraße (B) 188 ist ein Neubauprojekt im Norden Sachsen-Anhalts. Das Projekt befindet sich in der Bauvorbereitung und ist gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030 im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in den vordringlichen Bedarf eingeordnet.
Der geplanten ca. 6 km zweistreifigen Ortsumgehung Miesterhorst entlang der B 188 kommt eine wichtige Bedeutung im Straßennetz zu: die B 188 ist eine bedeutende Ost-West-Verbindung zwischen Niedersachsen (B 3), Sachsen-Anhalt sowie Brandenburg und verbindet Bundestraßen, welche in Nord-Süd-Ausrichtung liegen (z. B. B 244 und B 71).
Besonderheiten:
- Ingenieurbauwerke
5 Brückenbauwerke (davon 2 im Bestand, 2 neu und 1 Anpassung) - Neubau
von 4 plangleichen Knotenpunkten, 2 Gewässerquerungen (Bullengraben und Friedrichskanal), Wiederherstellung von Wirtschaftswegen - Abstufung
einer Teilstrecke der B 188 zur Landesstraße 20 (1.376 Meter)
Warum 8 Jahre Planfeststellungsverfahren?
- Nachkartierung
- Artenschutzuntersuchungen auf den Lebensraumtyp Zauneidechse erweitert
- Auswirkungen der Aktualisierung der Roten Liste für die Brutvogelarten Sachsen-Anhalts auf die Baurechtschaffung wurden geprüft
- neu gefundene Arten: Glockenheide (Erica tetalix) und Kriechweide (Salixrepens)
- 2015:
- Aufgrund von Vorgaben des Bundesverkehrswegeplans bzw. dem 6. AndG zum Fernstraßenausbaugesetz: Erstellung einer neuen Verkehrsuntersuchung, den mit dem Prognosehorizont 2030
- Überarbeitung der Unterlage zur EU-Wasserrahmenrichtlinie
- Anpassungen an das neue bzw. fortgeschriebene Regelwerk
- ab 2016 - Planänderungen wegen zahlreicher Einwendungen nach dem EOT (insbes. Stadt Gardelegen)
- Rangigkeit Planrechtschaffung Autobahn u. a. A14


Trassenbündelung mit den Bahnstrecken 6107 (Berlin Hbf – Lehrte) und 6185 (SFS Berlin-Spandau – Oebisfelde)





Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (ACEF)
BAU
BIM-Projekt B 71 Letzlingen – Kreisgrenze Börde (Erhaltungsmaßnahme)
Die Baumaßnahme B 71 Letzlingen - Kreisgrenze Börde wird als Pilotprojekt in der Arbeitsmethode BIM und den darin beschriebenen Anwendungsfällen (AwF) ausgeführt. Die Erhaltungsmaßnahme beinhaltet die Erneuerung der Asphaltschichten und die grundhafte Instandsetzung des Parkplatzes.
Der bituminöse Oberbau der B 71 wird durch Austausch der Deck- und Binderschicht sowie durch einen Profilausgleich (Asphalttragschicht) ertüchtigt.
Baulänge:
ca. 5.460 m
Gesamtkosten:
3,1 Mio. Euro

Rückblick:
- BIM in der Planung erfolgreich absolviert inkl. Bestands- und Planungsmodell (Vermessung, Baugrund, Objektplaner)
- Ausschreibung erfolgte traditionell zzgl. Modell informativ
- Vergabe an Johann Bunte Bauunternehmung SE & Co. KG
- Wechsel der CDE Plattform von BIMPlus zu Dalux
- Einrichtung der Ordnerstruktur, Dateinamenskonvention, Rechte- und Rollenkonzept
- Übergabe von digitalen Daten aus der Planung
- geringer Aufwand zur Aufbereitung des Modells aus der Planung an bautechnisch notwendige Voraussetzungen
- Ausarbeitung des BAPs
- Ausarbeitung von BIM-Anwendungsfallen inkl. Workflows
- Workflow basiertes Dokumentenmanagement
- Bauvorbereitungsphase (3 Monate) abgeschlossen

Baudurchführung läuft aktuell mit folgenden Spezifikationen:
- Einrichtung eines BIM-Leitstandes
- digitaler Spatenstich
- digitale Bautages- und -wochenberichte
- digitale Baufortschrittskontrolle am Modell und auf der CDE
- Nutzung von mobilen Endgeraten zur Verortung von besonderen Vorkommnissen während der Baudurchführung inkl. Referenzierung vor Ort am Modell
- Visualisierung Bauablauf
- Visualisierung Baufortschritt (Soll / Ist)
- Erstellung von Oberflächenmodellen zu definierten Baumeilensteinen
- Nutzung MLS (Mobiles Laserscanning), ALS (Airborn Laserscanning - Drohne) zur Erstellung von Punktwolken und Oberflächenmodellen
- Fertigstellung Oktober 2024
- Baunachbereitungsphase 1 Monat (LessonsLearned etc.)
Kommunikation und Zusammenarbeit:
- ZOOM, BIMPLUS und DALUX als Kommunikationswerkzeuge zwischen den Projektbeteiligten
- Nutzung von CDE (Common Data Environment) zum Datenaustausch
Ausblick:
- Bauausführung Aug. bis Okt. 2024
- 1 Monat Baunachbereitungsphase
- AWF 190 – Erstellen „Wie gebaut-Modell“














IN UMSETZUNG:
Nachpflanzungsstrategie der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt
2850 neue Baume im Grünen Band, entlang von Wirtschaftswegen, auf innerörtlichen Flächen und auf Flachen nahe von Ortschaften
Nachpflanzungsverpflichtungen ergeben sich aus zwei Fallkonstellationen. Werden im Zuge von Straßenum- oder- neubaumaßnahmen Baumfällungen notwendig, so werden zur Kompensation im Rahmen des Genehmigungsverfahrens Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen festgelegt und sofort im Zuge der
Baumaßnahme umgesetzt. Zudem ergibt sich zur Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht im Rahmen der betrieblichen Unterhaltung des Straßennetzes die Notwendigkeit von Baumfällungen, wenn Straßenbäume nicht mehr verkehrssicher sind und eine Gefahr für den Verkehr darstellen. Diese Fällungen erfolgen im Ergebnis regelmäßig stattfindender Baumschauen, die gemeinsam durch zertifizierte Baumkontrolleure der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt (LSBB) und der zuständigen Naturschutzbehörde durchgeführt werden.
Die schwierigen klimatischen Bedingungen, wie vermehrte Unwetterereignisse oder lange Trockenperioden, der letzten Jahre und in dessen Folge eine erhöhte Anfälligkeit für Schädlingsbefall führten zu vermehrten Baumverlusten und lassen auch für die nächsten Jahre einen zunehmenden Ausfall im Straßenbaumbestand erwarten, der wiederum Nachpflanzungen bedingt.
Mit der Verschärfung gesetzlicher Regelungen zur Einhaltung größerer Abstandsmaße im Sinne der Richtlinie für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeugrückhaltesysteme (RPS 2009) gelang es den Regionalbereichen der LSBB immer weniger, die geforderten Nachpflanzungen aus Fällungen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit zeitnah abzuarbeiten, so dass umfangreiche Nachpflanzungsverpflichtungen erwuchsen. Eine weitere Hürde bei
der Standortsuche stellen verschiedene Faktoren wie Flächenverfügbarkeit, Leitungsbestand, Straßenzustand und Ausbauabsichten dar.
Nach einer internen Abfrage der Regionalbereiche zum 31.12.2020 wurden die offenen Nachpflanzungsverpflichtungen aus Baumfällungen zur Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht im Rahmen der betrieblichen Unterhaltung zusammengetragen, welche entsprechend nachzupflanzen sind.
Historie des Gesamtprojektes

Zielstellung
- Reduzierung der Nachpflanzdefizite durch einmalige Entwicklung geeigneter Projekte über alternative Wege, auch außerhalb des Straßennetzes der LSBB
- Pflanzung von 2.850 Bäumen im Zeitraum 2022–2025
- nach Abschluss der Entwicklungspflege (4 Jahre) Übergabe an Flächeneigentumer mittels Ablösezahlung
Besonderheiten
- Das Pflanzprojekt wurde im Rahmen einer Arbeitsgruppe, die sich dem Alleenschutz in Sachsen-Anhalt widmet und sich aus Vertretern des Umwelt- und Verkehrsministeriums sowie der LSBB zusammensetzt, initiiert, mit allen Projektpartnern gemeinsam entwickelt und mit den zustandigen Naturschutzbehörden abgestimmt. Es handelt sich dabei um eine einmalige Pflanzaktion im nachgeordneten Netz. Regulär erfolgen die Nachpflanzungen am Straßennetz.
- Realisiert werden kann das umfangreiche Pflanzprojekt im Grünen Band durch ein außergewöhnliches Zusammenarbeitsmodell zwischen der Landesstraßenbaubehorde Sachsen-Anhalt (LSBB), der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Lands Sachsen-Anhalt (SUNK) als Flächeneigentümer und Projektpartner sowie der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (LGSA) als Planer und Bauüberwacher
- Auf den anderen Standorten – innerörtlich und an Wirtschaftswegen – wird mit den jeweiligen Gemeinden zusammengearbeitet, da diese Flächeneigentümer sind.
- Die Auswahl der Flächen erfolgte gestuft im Rahmen einer Potenzialrecherche. Zunachst wurden die Kommunen angeschrieben und um Übermittlung von Standortvorschlägen gebeten. Danach erfolgte die Flächenauswahl potentieller Baumstandorte nach Prüfung auf vorhandene Restriktionen aus dem Raumordnungskataster (ROK) Sachsen-Anhalt, im Hinblick auf räumliche Schwerpunktsetzungen und zu erwartende Pflanzpotentiale, unter nachbarschaftsrechtlichen Aspekten, unter Beachtung einzuhaltender Abstände, z. B. zu Schutzgebieten oder bestehenden Geholzpflanzungen naturschutzfachlichen Entwicklungszielen und der Prüfung von Eigentumsverhaltnissen. Mit weiterer Planungstiefe wurden weitere Aspekte wie beispielsweise Leitungsbestände geprüft.
Übersicht über die Teilmaßnahmen sowie Gesamtkosten


1. Abschnitt: Los 1 – Grünes Band/Ohrsleben (Landkreis Börde) insgesamt 331 Baumpflanzungen; Gesamtlänge ca. 3.500 m

1. Abschnitt: Los 1 – Grünes Band/Waddekath (Landkreis Salzwedel) insgesamt 288 Baumpflanzungen, Gesamtlänge ca. 2.300 m

Umsetzungsabschnitt 1 – Oranienbaum – Wörlitz (Landkreis Wittenberg) insgesamt 526 Baumpflanzungen in 6 verschiedenen Ortsteilen, davon 125 Bäume im OT Brandhorst

Umsetzungsabschnitt 1 – Oranienbaum – Wörlitz (Landkreis Wittenberg) insgesamt 526 Baumpflanzungen in 6 verschiedenen Ortsteilen, davon 125 Bäume im OT Brandhorst
BAUSTELLENMANAGEMENT:
Warum müssen wir vollsperren?
Erklärfilm „Auf sicheren Umwegen durch Sachsen-Anhalt“
Jeder Verkehrsteilnehmer will möglichst schnell an sein Ziel kommen. Das oberste Anliegen der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt dabei ist es, niemanden in Gefahr zu bringen, weder die Menschen, die sich auf den Weg machen, noch die Arbeiter oder Beschäftigten auf einer Baustelle oder im Betriebsdienst. Die Verkehrssicherheit am Tage und in der Nacht für alle Teilnehmer zu gewährleisten ist für uns von höchster Priorität.
Ein sicheres und intaktes Bundes- und Landesstraßennetz erfordert jedoch regelmäßig Erhaltungsmaßnahmen, Um- und Ausbauten und diese sind mit Einschränkungen in der Mobilitat, mit Sperrungen und Umleitungen verbunden.
Werden Baumaßnahmen durchgeführt, wird immer zuerst die Möglichkeit einer halbseitigen Sperrung geprüft. Dies ist beispielsweise bei kleineren Instandsetzungsarbeiten oder Erhaltungsmaßnahmen der Fall. Eine Vollsperrung wird immer dann gewählt, wenn die notwendige sicherheitsrelevante Breite für den verbleibenden Fahrtstreifen nicht gegeben ist.
Wie entsteht eine
Umleitungsroute?
Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt hat einen Erklärfilm aufgelegt, der anschaulich erläutert, wann eine Vollsperrung notwendig wird und wann nicht, wie Umleitungen festgelegt werden und wann sie zur Gefahr werden können.
Welche verkehrsrechtlichen Maßnahmen zur Sicherung der Arbeitsstelle erforderlich sind, ist immer im Einzelfall zu prüfen. Dem Bauunternehmer und der Verkehrsbehörde stehen dabei die Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA) sowie die technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A5.2) zur Verfügung.
Die RSA dient an Straßenbaustellen maßgeblich der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und regelt die Verkehrsführung an Straßenbaustellen. Die ASR A5.2 regelt die arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen und dient dem Schutz der Bauarbeiter vor den Gefahren des Straßenverkehrs. Der Auftraggeber muss sicherstellen, dass die Baumaßnahme unter Einhaltung dieser Richtlinien durchgeführt wird.
IM BAU:
B 87n, Ortsumgehung Bad Kösen mit Bau einer Großbrücke über das Saaletal
Die geplante Ortsumgehung Bad Kosen im Zuge der Bundesstraße
(B) 87 ist ein Neubauprojekt im Süden Sachsen-Anhalts.
Das Projekt befindet sich im Bau und ist gemaß Bundesverkehrswegeplan 2030 im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in den vordringlichen Bedarf eingeordnet. Darüber hinaus ist das Bedarfsplanvorhaben Bestandteil des Förderprogrammes gemäß Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG), beschlossen als Artikel 1 des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen vom 08.08.2020.
Die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2026 geplant. Die Ortsumfahrung ist ein Teilstreckenabschnitt des Gesamtprojektes von im Zuge der B 87 zwischen Weißenfels und Landesgrenze SachsenAnhalt/Thüringen geplanten weiteren Ortsumfahrungen fur Weißenfels, Plotha/Plennschütz, Wethau, Naumburg und Eckartsberga.

Besonderheiten:
- In der Archäologie: Querung des Schlachtfeldes von 1806 bei Hassenhausen
- Saaletalquerung uber Saale, Saaletal, Fauna-Flora-Schutzgebiet, ICE-Bahnstrecke, L 203 sowie Wirtschaftswege mit einem Großbauwerk
- Brücke über das Saaletal: Gesamtlänge von 1.226 Meter, Brücke überquert das Saaletal in einer Höhe von bis zu 60 Meter über Gelände, Bauverfahren: Taktschiebeverfahren und Freiverbau; 15 Felder; Überbau in Stahlverbundbauweise und Spannbetonbauweis (Hybridbauweise)
- Einschnitt in den Wachhügel bis 35 Meter Tiefe
- Artenschutz: Für im Raum vorkommende streng geschützte Tierarten wie Haselmaus, Hirschkäfer und Fledermäuse wurden vor Baubeginn neue Lebensräume geschaffen.

Blick über Bauwerk 4 (Gemeindestraße Rödigen-Tultewitz) in Richtung Wachthügeleinschnitt

Einschnitt in den Wachhügel bis 35 Meter Tiefe

Sicht vom Bauwerk 3 (Saaletalquerung) in den Wachhügeleinschnitt mit der geplanten Trassenführung
B 180n Ortsumgehung Aschersleben Süd/Quenstedt.
Letzter Lückenschluss der Verbindung
zwischen der A 38 und der A 14 (über die A 36)
Die geplante Ortsumgehung Aschersleben Süd/Quenstedt
im Zuge der Bundesstraße (B) 180
ist ein Neubauprojekt im Süden
Sachsen-Anhalts.
Das Projekt befindet sich im Bau und ist gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030 im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in den vordringlichen Bedarf eingeordnet. Das Vorhaben wird gefördert nach dem InvKG Investitionsgesetz Kohleregionen.
Die bauvorbereitenden Maßnahmen und archäologischen Arbeiten sind in den Jahren 2019 bis 2021 erfolgt, der Spatenstich wurde am 04.08.2021 gesetzt. Die Verkehrsfreigabe ist für den Herbst 2026 geplant.

Besonderheiten:
- Artenschutz: streng geschützte Tierarten wie Zauneidechsen, Feldhamster und Neuntöter kommen im Raum vor und wurden z.T. zur Vermeidung von Verbotstatbeständen in neu geschaffene Lebensräume umgesiedelt.
- Unerwartete Archäologiefunde bei Grabungen über die gesamte Strecke: bronzezeitliche Grabhügel sowie alte Burganlage
- Einetalquerung einschl. 4,50 Meter hoher Fledermausüberflughilfe: Gesamtlänge von ca. 401 Meter, Höhe bis zu 25 Meter über Gelände, Bau im Taktschiebeverfahren, 11 Felder, Uberbau aus Spannbetonhohlkasten mit interner und externer Spanngliedführung






B 6n PA 17 Köthen – A9 Letzter Lückenschluss der leistungsfähigen Verbindung
zwischen A 14 und der A 9
Das Bauprojekt im Osten Sachsen-Anhalts stellt eine überregionale leistungsfähige Ost-West-Verbindung zwischen der Nordharzregion und den Wirtschaftszentren Berlin sowie Bitterfeld/Wolfen/Dessau dar und schafft den Lückenschluss zwischen der B 183 und der A 9 über die neu zu bauende B 6n. Zusätzlich wird die städteplanerisch erforderliche Entlastung vorhandener Ortsdurchfahrten ermöglicht.
Das Projekt ist gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030 im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in den vordringlichen Bedarf eingeordnet. Bauvorbereitende Maßnahmen und archäologische Untersuchungen sind seit 2017 abgeschlossen, die Anschlussstelle Thurland an die A 9 seit 2017 fertiggestellt. Die Verkehrsfreigabe des PA 17,3 ist für September 2026 geplant. Die perspektivische Weiterführung der B6n in Richtung B184 nach Bitterfeld-Wolfen wurde im Rahmen des Baus der Anschlussstelle bereits berücksichtigt.
Besonderheiten:
- Nachträglich erforderliche Leistungen infolge erstmalig im Jahr 2015 festgestellter Amphibienvorkommen im Bauabschnitt 17 der B 6n (nach Planfeststellungsbeschluss), welche umfangreiche Umplanungen und Kostenerhöhungen verursachen.
- Umfangreiche Leitungsumverlegungen sind zu bewerkstelligen.


Bauwerk 117Ü zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n - Widerlager mit Schalung

Bauwerk 117U zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n – Widerlager mit Schalung

Bauwerk 1170 zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n

Bauwerk 117Ü zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n

Bauwerk 117Ü zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n - Widerlager mit Schalung

Bauwerk 119U zur Überführung einer Kreisstraße über die B 6n – Fundament

Neu fertiggestellte Strecke zwischen der L 142 und Meilendorf