EISENBAHNNEUBAUSTRECKE
DRESDEN-PRAG
Der Freistaat Sachsen hat gemeinsam mit der Tschechischen Republik das Projekt initiiert. Seit 2018 ist es Bestandteil des Vordringlichen Bedarfes im Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Die Vorplanung mit Variantenentscheidung ist abgeschlossen und soll 2025 dem Deutschen Bundestag zur Entscheidung vorgelegt werden.
Die Eisenbahnneubaustrecke Dresden-Prag ist ein Großprojekt im europäischen Kontext. Das Vorhaben ist in der Verordnung der Europäischen Union zu den Transeuropäischen Netzen – Verkehr – (TEN-T) enthalten. Dort ist sie Teil der Rubrik „Erweitertes Kernnetz“. Dies ist von Bedeutung für die Projekktförderung durch die EU im Programm Connecting Europe Facility (CEF).
2018 konnte die DB AG mit den Planungen beginnen. Dabei konnte sie auf Studien und weitere Vorleistungen zurückgreifen, die durch den Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik zwischen 2008 (Machbarkeitsstudien) und 2015 (Vorplanungsstudie als Beitrag zum Antrag auf Einordnung in den BVWP erbracht wurden.
2020 wurde durch die Landesdirektion Sachsen die Raumordnerische Beurteilung erarbeitet. Aus zahlreichen Varianten wurden zwei Korridore als raumordnerisch verträglich bezeichnet.
Auf dieser Grundlage wurden zwei konkrete Trassenführungen entwickelt und in einem kriteriengestützten Variantenvergleich gegenübergestellt. Im November 2023 wurde die Vorzugsvariante als „Volltunnelvariante“ mit einem ca. 30 km langen grenzüberschreitenden Tunnel vorgestellt. Nach Dialogveranstaltungen in allen betroffenen Kommunen und der Möglichkeit, Hinweise zur Vorzugsvariante zu geben, wurde die Vorplanung im März 2024 als abgestimmt und abgeschlossen betrachtet.
Nächster Schritt ist die parlamentarische Befassung durch den Deutschen Bundestag. Sie ist für das erste Halbjahr 2025 vorgesehen. Ziel ist es, „grünes Licht“ zur weiteren Entwurfsplanung und zum Bau der Strecke zu geben.
Adäquate Schritte in Planung und Entwurf sind auch auf der tschechischen Seite erforderlich. Beide Seiten verhandeln seit 2022 über den erforderlichen Staatsvertrag zum Bau und Betrieb der gemeinsamen neuen Eisenbahnverbindung. Ziele ist die Unterschriftsreife noch 2024.
TEN-V-Korridor Rhein-Donau mit NBS Dresden-Prag (Grafik: EU-Kommission)
Zukünftiges Tunnelportal in Heidenau-Großsedlitz (Quelle: www.Dresden-Praha.eu)