Nur mit Baustellen ist ein Erhalt der Infrastruktur möglich!
Schleswig-Holstein hat eine leistungsfähige und gut ausgebaute Straßeninfrastruktur, deren hoher Standard erhalten werden muss. Daher wird weiterhin in den kommenden Jahren in das Straßennetz investiert.
Das klassifizierte Straßennetz in Schleswig-Holstein verfügt derzeit insgesamt eine Länge von ca. 9. 874 km Länge.
Davon sind in der Verwaltung des LBV.SH ca. 7.641 km:
- 1.428 km Bundesstraßen
- 3.530 km Landesstraßen und
- 2.683 km Kreisstraßen
- Hinzu kommt ein ausgedehntes Radwegnetz.
Um diesen Erhalt der Straße zu gewährleisten sind Baustellen zur Instandhaltung und zur Verbesserung des Straßennetzes zwingend erforderlich. Daher können Eingriffe in den verkehrlichen Raum nicht vermieden werden.
Baustellenmanagement und Koordinierung
mit Roads Regio
Was beinhaltet eine Baustellenkoordinierung?
Baustellen wird es ohne Zweifel immer geben, die Herausforderung dabei ist, alle bekannten Baustellenmaßnahmen des LBV.SH zu koordinieren, externe Baustellenmaßnahmen zu kennen und diese mit in der Koordinierung des LBV.SH zu berücksichtigen, um einen Gesamtüberblick (über alle großen Baumaßnahmen, geplante Baumaßnahmen und Projekte) zu erhalten. Damit ein reibungsloser Ablauf im Verkehrsraum gewährleistet werden kann, müssen die Auswirkungen der verkehrlichen Eingriffe für die Verkehrsteilnehmenden und die Belastungen für Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich gehalten werden. Daher arbeitet die Stabsstelle Baustellenkoordinierung des LBV.SH mit Roads Regio.
Ziel der Baustellenkoordinierung ist:
- gegenseitige verkehrsträgerübergreifende transparente Information
- räumliche und zeitliche Abstimmung aller Bauprojekte
- Verhinderung bzw. Minimierung gegenseitiger verkehrlicher Beeinflussung, auch auf Umleitungsstrecken
- Berücksichtigung planbarer betrieblicher Maßnahmen
- rechtzeitige Ankündigung von Baustellen
- verlässliche Informationen für Straßennutzer, ÖPNV-Betreiber, Polizei und Rettungsdienste, Logistik-Branche und Großraum- und Schwertransporte,
Der digitale Baustellenatlas
Wie läuft eine Baustellenkoordinierung im LBV.SH ab?
Derzeit werden alle bekannten Baustelleninformationen oder Baustellenprojekte durch interne Prozessabläufe an die Baustellenkoordinierung herangetragen. Diese Informationen werden in die Koordinierungssoftware Roads Regio eingegeben, die durch eine „Konfliktprüfung“ auf verkehrliche Beeinträchtigungen hinweist. In den meisten Fällen wird der Konflikt im Dialog durch eine zeitliche und räumliche Verschiebung gelöst. Bei einer Priorisierung stehen verkehrliche und volkswirtschaftliche Aspekte im Vordergrund.
Optimierte Zusammenarbeit aller Beteiligten
Wie erfolgt der Informationsaustausch?
Der LBV.SH hat für die administrativen Belange die Stabsstelle Baustellenkoordinierung eingerichtet. Derzeit übermitteln alle Beteiligten die ihnen bekannten Informationen gleichartig und entsprechend des Planungsstandes an die Stabsstelle. Momentan können nur die Mitarbeitenden des LBV.SH die Entwicklung der aktuellen und künftigen Projekte der anderen erkennen und berücksichtigen.
Damit die Softwarelösungen aller Beteiligten weiter genutzt werden können, sind Schnittstellen von Roads Regio über die Mobilithek (ehemals MDM – Mobiler Daten Marktplatz) vorgesehen.
Das Ergebnis ist auch öffentlich unter
www.strasseninfo-sh.de
einsehbar.
Der erste Schritt in die übergreifende digitale Koordinierung mit Roads Regio ist getan
Wie funktioniert Roads Regio beim LBV.SH?
Die erprobte Fachanwendung Roads Regio wird bei Dataport nach den Belangen des Datenschutzes und Verfahrenssicherheit gehostet. Der LBV.SH pflegt zentrale SH-spezifische Informationen wie zum Beispiel das Kartennetz, seine Bauwerke, Verkehrsmengen und kartographische Hintergrundkarten.
Hintergrundkarten sind mit Bauprojekten integriert. Bauvorhaben des LBV.SH an Fahrbahn, Bauwerken und Radwegen sind in Roads Regio bereits integriert. Über die Planung zur Realisierung und bis hin zur Verkehrsrechtlichen Anordnung werden alle Informationen durchgängig erfasst. Das bedeutet eine durchgängige Wertschöpfungskette (Value Chain). Allen Beteiligten kommen diese Vorteile zu Gute und sie können ihre eigenen Projekte dezentral koordinieren. An zentraler Stelle können die Fragen der unterschiedlichen Verkehrsträger zu Verkehrsverlagerungs-Effekten, wie zum Beispiel der Verkehrsträger Straße/Schiene, bereits kompetent durch die neu eingerichtete Stabstelle Baustellenkoordinierung beantwortet werden.
Perspektive und weitere Entwicklung
Welches sind die nächsten Schritte?
Nach 2,5 Jahren Entwicklungsarbeit wird die Software erstmals als Pilot flächendeckend im LBV.SH ausgerollt. Bis Ende des Jahres sollen dahingehend die internen Prozesse nachgeschärft werden, so dass ein Regelbetrieb in 2025 gewährleistet werden kann. Im Jahr 2023 konnte bereits der Zugang für eine Kommune in Schleswig-Holstein durch ein Pilotprojekt erfolgreich realisiert werden.
Damit weitere Interessierte (Kommunale Familie) die Vorzüge von Roads Regio kennenlernen, bietet der LBV.SH bei Bedarf einen Gastzugang in der Schulungsumgebung an. Des Weiteren sind Gespräche mit dem Softwarehersteller geplant, um die Synergien der Produktfamilie Roads unter den Anwendern zu harmonisieren. Weitere Themenfelder sind unter anderem OZG 2.0, Aufbau eines digitalen Ökosystems und Einbindung der Information des ÖPNV.