Erfolgreiche Wiedervernetzung von Lebensräumen
In der freien Landschaft führt der Bau von Straßen zu einer Veränderung von Flora und Fauna. Weiträumige Wanderbeziehungen von Wildtieren werden zerschnitten, großräumige Vernetzungen unterbrochen und der genetische Austausch reduziert.
Querungshilfen wie Fauna-/Grünbrücken und -Unterführungen sorgen in Verbindung mit Leitbauwerken (i. d. R. Zäunen) dafür, dass die Zerschneidungswirkungen von Verkehrswegen wirkungsvoll reduziert werden.
Dies wird durch eine naturnahe Gestaltung der Querungshilfen durch Bewuchs (Sträucher und Bäume) sowie durch die Anlage von Totholzhaufen, Tümpeln oder Steinschüttungen gefördert.
Durchlässe und Überführungen ermöglichen kleinen und großem Tieren das sichere Queren von Verkehrswegen.
Auch Vögel, Fledermäuse und flugfähige Insekten orientieren sich beim Überflug von Straßen an den Pflanzungen auf den naturnah angelegten Bauwerken, so dass das Risiko für Kollisionen mit Fahrzeugen sinkt.
Durch gezielte Untersuchungen (Monitoring) wird ermittelt, ob die Querungshilfen erfolgreich genutzt werden. So konnten auf den (untersuchten 22) großen Querungsbauwerken in Rheinland-Pfalz bereits über 256.000 sichere Querungen mit Fotobeweis dokumentiert werden.
Bis Ende Dezember 2021 wurden bereits 6.838 Querungen der geschützten Wildkatze und 36 des vom Aussterben bedrohten Luchs erfasst. Die meisten Passagen entfielen auf den Fuchs mit 29.417, das Wildschwein mit 31.554 und das Reh mit 45.357.
Querungsbauwerke vermindern somit die Gefahr von Wildunfälle signifikant, schützen Tier- und Menschenleben und reduzieren die durch Kollisionen verursachten volkswirtschaftlichen Unfallschäden.