Vergleich zwischen Digitalem Zwilling und Realität
Auszug aus dem Digitalen Zwilling
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND DIGITALE ZWILLINGE DER INFRASTRUKTUR
GAMECHANGER AUCH FÜR DIE MOBILITÄT?
Ein wesentliches Merkmal des Digitalen Zwillings ist seine Fähigkeit, Echtzeitdaten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren. Dies ermöglicht Verbesserungen in der Verkehrssteuerung und im Verkehrsmanagement, da Ereignisse wie Verkehrsstaus, Unfälle oder Wetterbedingungen sofort erkannt werden können. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, hochautomatisierte Fahrsysteme innerhalb verschiedener Szenarien zu testen. Ob Sonne, Regen oder Nebel – im Digitalen Zwilling können verschiedene Witterungsverhältnisse realistisch nachgebildet werden. So wird gewährleistet, dass die hochautomatisierten Fahrzeuge unter allen Bedingungen sicher und zuverlässig funktionieren.
Darüber hinaus ermöglicht der Digitale Zwilling das Testen in kritischen Verkehrssituationen. Gefährliche oder unerwartete Fahrmanöver anderer Verkehrsteilnehmer können simuliert und analysiert werden. Dies ist entscheidend, um die Reaktionsfähigkeit und Sicherheitsmechanismen der hochautomatisierten Fahrzeuge kontinuierlich zu verbessern. Dazu werden reale Verkehrsszenarien im TAF-BW aufgezeichnet und in den Digitalen Zwilling übertragen. Mit diesen realen Verkehrsdatensätzen werden auch KI-Verhaltensmodelle trainiert. Diese Verhaltensmodelle unterschiedlicher Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern reagieren realistisch auf die Fahrmanöver der zu testenden Fahrzeugsteuerung. Diese besondere Testumgebung verbindet Innovation und Sicherheit und macht hochautomatisierte Fahrsysteme effizienter und sicherer, bevor sie im realen Verkehr eingesetzt werden.
Zukünftig wird es auch von großer Bedeutung sein, dass weitere Digitale Zwillinge der Verkehrsinfrastruktur mit integriert werden. Zum Beispiel schafft der Bund derzeit die Voraussetzungen für einen Digitalen Zwilling der Bundesfernstraßen. Für eine Verknüpfung mit dem Digitalen Zwilling des Landes müssen Schnittstellen geschaffen werden, damit weitere Daten der Straßeninfrastruktur, z. B. aus dem Building Information Modelling (BIM), eingespeist werden können. Dadurch kann der digitale Zwilling weiter skaliert und Synergien genutzt werden, damit ein möglichst weitreichender und vollumfassender digitaler Zwilling entsteht, welcher die Möglichkeiten einer vernetzten, sicheren und nachhaltigen Mobilität voll ausschöpft.