NACHHALTIGKEIT IM BAU
Pilot am Südschnellweg
Nachhaltigkeit und Emissionsreduzierung nimmt mittlerweile in sämtlichen Lebens- und Wirtschaftsfeldern eine bedeutende Rolle ein.
Um Emissionen und Umweltwirkungen zu reduzieren wurde für Niedersachsen erstmals eine Ausschreibung unter Einbeziehung ökologischer Vergabekriterien durchgeführt.
Die Auftragsinhalt umfasst den Ersatzneubau und Rückbau zweier Bauwerke über Gewässer im Zuge der B3 | Südschnellweg.
Das abgebildete Bauwerk über die Leineflutmulde weist im Bestand 190 Meter Länge auf, dass ebenfalls im Rahmen des Auftrages vergebene Bauwerk über die Leine 90 Meter.
Aufgrund der Lage in einem Landschaftsschutzgebiet wurde für den Ersatzneubau der zukünftig 240 Meter bzw. 105 Meter langen Bauwerke die Nachhaltigkeit mit insgesamt 30 % im Rahmen der Angebotswertung berücksichtigt.
Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und Forschung der Technischen Universität Braunschweig die Themenfelder Flächeninanspruchnahme für die
Baustelleneinrichtung und -Baudurchführung sowie der Einsatz emmissionsarmer
Baumaschinen für dieses Projekt identifiziert. Anschließend wurden diese Kriterien
quantifizierbar und vergaberechtssicher
ausgearbeitet.
Ausbau des Südschnellwegs (B 3) zwischen Landwehrkreisel und Schützenallee
Flächen für die Gehölzentfernung: Um den Ausbau des Südschnellwegs realisieren zu können, wird Platz benötigt. Daher werden im Zuge der Baustelleneinrichtung Zäune aufgestellt, Baustraßen angelegt oder auch Gehölze und Bewuchs entfernt. Die dargestellten Rodungsflächen sind dabei so gering wie möglich ausgelegt – um auch den Eingriff in die Leineaue so gering wie möglich zu halten. Zusätzlich erfolgt die Rodung innerhalb des Baufeldes nicht auf einmal, sondern in Teilabschnitten über verschiedene Jahre verteilt.
Baustelleneinrichtungsfläche: Für die Sanierung der Straße, die Herstellung des Seitenstreifens und vor allem für die Errichtung der neuen Brückenbauwerke brauchen die Unternehmen vor Ort Platz: um Kräne zu platzieren, um Material zu lagern, Baustellenfahrzeuge oder auch sanitäre Anlagen für die Bauzeit abzustellen. Wichtig: Nach der Baumaßnahme werden die Baustelleneinrichtungsflächen entweder an die Eigentümerinnen und Eigentümer zurückgegeben oder neu bepflanzt, um den Südschnellweg nach dem Ausbau in das Landschaftsbild einzubinden.
Baustraßen: Der Baustellenverkehr soll in der Regel nicht über die Geh- und Radwege in der Leinemasch fahren – aus diesem Grund werden parallel zum Südschnellweg Baustraßen errichtet, auf denen sich die Baufahrzeuge bewegen können, ohne die Erholungssuchenden in der Leinemasch zu stören.
Zu bepflanzende Flächen: Einige Flächen werden nach Abschluss der Bauarbeiten bepflanzt und für landschaftspflegerische Maßnahmen des Artenschutzes oder der Wiedereinbindung in das Landschaftsbild genutzt.
Zurückzugebende Flächen: Sobald die Baumaßnahme abgeschlossen ist, werden unterschiedliche Flächen entsprechend des vorherigen Zustandes wieder hergerichtet und an ihre ursprünglichen Eigentümerinnen und Eigentümer zurückgegeben.
Ausbautrasse: Um die Sicherheit am Südschnellweg deutlich zu erhöhen, werden entlang der Strecke ein durchbruchssicherer Mittelstreifen, ein Seitenstreifen für Nothalte oder zum Räumen der Fahrbahn im Falle eines Unfalls hergestellt und die zu schmalen Fahrstreifen angepasst. Damit wird die Verkehrssicherheit für bereits heute ca. 50.000 Verkehrsteilnehmende maßgeblich erhöht.